Du liebst Tiere und möchtest dich im Tierschutz ehrenamtlich engagieren? Wir haben einige Vorschläge für dich, wo du mitarbeiten kannst. Auf deiner Suche nach einem Ehrenamt kannst du dich direkt an Tierheime und Tierschutzorganisationen wenden. Du kannst aber auch über die Freiwilligenagentur nach Aufgaben im Tierschutz suchen.
In Berlin zum Beispiel gibt es in jedem Stadtbezirk eine Freiwilligenagentur, über deren Online-Suchfunktion du gezielt nach Ehrenämtern, auch im Tierbereich, schauen kannst. Ähnliche Agenturen gibt es in den meisten anderen Städten und Kreisen – manchmal heißen sie nur anders.
Auch auf weiteren Plattformen, die Engagierte in ein Ehrenamt vermitteln, kannst du dich umschauen – dazu gehören zum Beispiel die Ehrenamtsbörsen GoVolunteer und Idealist. Genauso gut kannst du dich aber erst einmal an deinem Wohnort umhören und dich bei Tierärzten oder Tierkliniken erkundigen, ob sie wissen, wer ehrenamtliche Helferinnen und Helfern benötigt. Auch über die Social-Media-Auftritte von Tierschutzgruppen bekommst du mit, wenn Ehrenamtliche für bestimmte Aufgaben gesucht werden.
1. Engagiere dich ehrenamtlich im Tierheim
Deine erste Anlaufstelle bei der Suche nach einem Ehrenamt könnte das Tierheim in deiner Nähe sein. Frage einfach nach, ob es Tätigkeiten gibt, die du übernehmen kannst. Vielleicht hast du auch schon eine Idee, wie du dich einsetzen möchtest – im Tierheim gibt es viel zu tun:
- Du kannst anbieten, mit einem der Hunde Gassi zu gehen.
- Du kannst den Katzen Gesellschaft leisten und sie streicheln.
- Du kannst beim Füttern der Tiere unterstützen.
- Du kannst beim Reinigen der Gehege helfen.
- Wenn du handwerklich begabt bist, kannst du Reparaturen für das Tierheim übernehmen.
- Du kannst bei den Kontrollen vermittelter Tiere helfen und sie in ihrem neuen Zuhause besuchen.
- Du kannst bei Veranstaltungen wie zum Beispiel beim Tag der offenen Tür helfen.
Nachgefragt beim Tierheim Berlin: So wirst du ehrenamtlicher Gassigeher
Welche Aufgaben ein Tierheim an Ehrenamtliche übergibt, ist sehr unterschiedlich. Die Tierheimleitungen freuen sich über neue zuverlässige Helferinnen und Helfer. Für die meisten Tätigkeiten brauchst du keine oder nur wenige Vorkenntnisse. Wenn du mit Hunden Gassi gehst, bekommst du vorher genaue Erklärungen, auf was du achten musst. Den Tieren kannst du auf einfache Art und Weise eine Freude machen – vielleicht bist du an manchen Tagen der einzige, der sich etwas mehr Zeit für sie nehmen kann.
Hier findest du Tierheime in deiner Nähe
2. Auch ein Ehrenamt: Werde Pflegestelle für Tiere
Eine weitere Möglichkeit ist, dein Zuhause für Tier in Not anzubieten. Für dieses Ehrenamt ist etwas mehr Vorwissen, Zeit und Engagement nötig als für die Arbeit im Tierheim. Sinn einer Pflegestelle ist es, einem obdachlos gewordenen Tier ein Zuhause auf Zeit zu schenken. Als Pflegestelle arbeitest du eng mit einem Tierheim oder einem Tierschutzverein zusammen. An die solltest du dich auch als erstes wenden, wenn du Pflegestelle werden möchtest. Achte darauf, dass du mit seriösen Tierschutzvereinen zusammenarbeitest.
Als Pflegestelle bekommst du Tiere, die im Tierheim nicht klarkommen oder die nur schwer an neue Besitzer zu vermitteln sind, weil sie sehr alt oder krank sind. Auch Tierbabys können dabei sein oder Hunde aus dem Ausland. Bedenke, dass du als Pflegestelle so einiges an Ausstattung brauchst und nicht alle Kosten vom Tierschutzverein übernommen werden. Und vergiss nicht: Du gibst deine Schützlinge irgendwann – das kann nach ein paar Tagen, das kann aber auch nach einem Jahr sein – wieder ab.
3. Mache Öffenlichkeitsarbeit im Tierschutz
Vielleicht hast du noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Tieren, dafür aber eine kreative Ader. Oder du bist technisch versiert. Auch dann könntest du für Tierheime und Tierschutzorganisationen eine begehrte ehrenamtliche Mitarbeiterin oder ein begehrter ehrenamtlicher Mitarbeiter sein. Denn wer Tierschutz betreibt, ist stetig auf der Suche nach Spenden – und dafür ist Öffentlichkeitsarbeit und Marketing nötig.
Also: Viele Organisationen suchen gezielt nach Ehrenamtlichen, die eine Homepage betreuen, Texte schreiben, Flyer designen oder auch Fotos und Video produzieren können. Der Vorteil dieser Arbeit ist, dass du sie in vielen Fällen digital und somit ortsunabhängig erledigen kannst. Deine wichtige Rolle bei diesem Ehrenamt ist es, andere über Tierschutz zu informieren und dafür zu begeistern.
Ist Online-Arbeit nicht dein Ding, kannst du auch für Tierschutzorganisationen werben, indem du ihre Infoflyer verteilst oder an Stellen mit viel Kundschaft, zum Beispiel in Cafés oder Geschäften, auslegst.
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4. Engagiere dich ehrenamtlich in der Tierrettung
Auch für Tiere gibt es Rettungsdienste wie den Tiernotruf. Als Ehrenamtlicher unterstützt du die Hilfsorganisationen dabei, Haus- und Wildtiere aus gefährlichen Situationen zu befreien und sie im Notfall zu versorgen. Um Bereitschaftsdienste für die Retter übernehmen zu können, brauchst du eine Ausbildung zum Tiernotfallsanitäter oder Tierunfallsanitäter. Die Ausbildung wird bei Rettungsdiensten zum Teil kostenlos angeboten, wenn du dich für eine bestimmte Zeit zur Mitarbeit verpflichtest.
Der zeitliche Aufwand ist nicht gering und du musst einige Prüfungen ablegen. Auch für die Mitarbeit in der Notrufzentrale ist eine entsprechende Ausbildung nötig. Außerdem musst du flexibel, psychisch belastbar und teamfähig sein – Rettungsarbeit ist immer Teamarbeit.
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5. Übernimm die Patenschaft für ein Tier
Hast du wenig Zeit, um dich selbst um Tiere zu kümmern? Dann übernimm doch eine Patenschaft für ein Tier und spende einen monatlichen Beitrag an eine Tierschutzorganisation, damit diese die Pflege eines obdachlosen oder aus einer tierschutzwidrigen Haltung geretteten Tieres finanzieren kann. Du kannst Patenschaften für heimische Tiere übernehmen, du kannst aber auch Patin oder Pate von Wildtieren werden, zum Beispiel Elefanten oder Gorillas in Afrika. Durch deine Spende trägst du dazu bei, dass vor dem Aussterben bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume langfristig geschützt werden.
6. Engagiere dich im Ausland für Tiere in Not
Hast du etwas mehr Zeit und möchtest du mit deinem Engagement eine besondere Erfahrung sammeln? Dann könntest du dich im Ausland ehrenamtlich für vor dem Aussterben bedrohte Tierarten einsetzen. Auch hier gibt es Online-Plattformen wie Wayers, die Praktika zum Beispiel in Südafrika, Südamerika oder Asien vermitteln. Bei dieser Art von Freiwilligenarbeit bekommst du die Chance, für einige Wochen mit Elefanten, Pinguinen oder Affen zu arbeiten – eine Erfahrung, die dich wahrscheinlich für dein Leben prägen wird. Aber auch in Europa kannst du dich für Tiere in Not einsetzen. Hier gibt es zahlreiche Vereine wie etwa die Hunderettung Europa e.V., die sich um Straßenhunde oder auch um die Arbeit in Tierheimen vor Ort kümmert.
Egal ob du dich an deinem Wohnort oder im Ausland ehrenamtlich für Tiere einsetzt, ob du ein wenig Zeit aufbringst oder eine größere Aufgabe übernimmst: Für die Tiere und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tierheime und Organisationen wird dein Engagement in jedem Fall einen Unterschied machen und du wirst viel Dankbarkeit zurückbekommen.